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Gluten-Experte warnt vor Weizenprodukten
Derzeit sorgt ein Ebook des französischen Ernährungsberaters und Wissenschaftsjournalisten Julien Venesson für Furore. Das mag zum einen an dem
provokativen Titel "Wie der Weizen uns umbringt" liegen, vor allem aber daran, dass der Experte an einer der Grundfesten unserer Ernährung rüttelt.
Weizen ist ein hochanteiliger Teil des täglichen Essens, denn viele Lebensmitteln aus Weizenmehl sind Grundnahrungsmittel. Von klein auf lernen wir,
dass Brot oder Nudeln unverzichtbar zu einer ausgewogenen Ernährung gehören. Die allgemeinen Ernährungsempfehlungen definieren 60 %
Kohlehydrate als ideal - und aufgenommen werden sie vorzugsweise über Getreideprodukte. Zwar gibt es Hinweise, Vollkorn zu bevorzugen, aber wie
ernst die Gefahr durch Weizenmehl ist, wurde bisher übersehen. Getreide = natürliche Ernährung - selbst diese Formel lässt Julien Vernesson nicht
gelten.
Getreide - eine Erfindung der Menschheit
Was die Low Carb High Protein Ernährung allgemein zugrunde legt und das Paleo-Konzept konkret kritisiert, hat der französische Ernährungsexperte
mit wissenschaftlichen Beispielen belegt. Der Beginn des Ackerbau ist für ihn ein folgenschwerer Eingriff in die Entwicklung der Menschheit. Die
10.000 Jahre mit Getreideprodukten haben demnach zu einer völligen Verkehrung des Speiseplans geführt, den die Menschheit seit Jahrmillionen
gewohnt war. Der menschliche Körper wird damit überfordert. Venesson sieht darin die Wurzel aller Zivilisationskrankheiten.
Warum der Darm versagt
Der Darm entscheidet über die menschliche Gesundheit. Wenn das komplexe Organ ist nicht die richtige Nahrung aufnimmt und dann auch noch beim
Ausfiltern der gesundheitsschädigenden Stoffe gestört wird, kann er seine Aufgaben nicht mehr bewältigen. Genau das trifft auf Weizen zu. Einige
Bestandteile des Weizenglutens können nicht im Magen oder im Zwölffingerdarm aufgespalten werden. Sie kommen oft trotzdem durch die Darmwand
und lösen als Fremdkörper eine Immunreaktion aus. Die Darmzotten entzünden sich und werden zerstört werden. Die sogenannte Zöliakie oder
Glutenunverträglichkeit bewirkt Nährstoffmangel, Darmbeschwerden Durchfälle.
Typische Symptome sind nach Venesson Blutarmut, Verdauungsbeschwerden, Darmreizung, Sodbrennen, Gelenkschmerzen, schmerzhafte
Entzündungen im Mund, Knochenschwäche, Unfruchtbarkeit, Müdigkeit, Reizbarkeit und Migräne. Als Folgekrankheiten nennt er beispielsweise Typ-1-
Diabetes, Herzmuskelerkrankungen, Nebennierenrindeninsuffizienz, Arthrose, Schilddrüsenerkrankungen, Hautkrankheiten oder Multiple Sklerose.
Weizen ist für jeden eine Gefahr
Aber auch bei Menschen, deren Glutenverträglichkeit gut ausgeprägt ist, hilft es, wenn der Darm kein Gluten verarbeiten muss. Eine glutenfreie
Ernährung senkt die Entzündungen im Darm deutlich.
Venesson beschränkt sich in diesen Ausführungen auf Gluten. Viel interessanter wäre es, wenn auch die kurzkettigen Kohlehydrate des Weizenmehls
einer näheren Betrachtung unterzogen würden. Denn die leisten den Hauptteil bei der Fettwerdung des Menschen.
Beitrag vom 16.11.2014